Techniken in der professionellen Produktfotografie
Aus der Werbung ist sie nicht wegzudenken: Die professionelle Präsentation von Produkten. Dazu gehört zum einen die ansprechende Dekoration und Vorbereitung der Produkte, zum anderen die perfekte Ablichtung mit Hilfe der entsprechenden Lichtquellen und Techniken. Wir geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Methoden und das Fachvokabular.
Eine der wichtigsten und häufigsten Techniken bei der bildhaften Darstellung von Produkten ist die 360 Grad Fotografie. Die räumliche, perspektivische Präsentation nimmt einen immer größeren Raum in der Werbung ein, seit das Digital Marketing längst die Print Medien überholt hat. Schnelle Bandbreiten im Internet erlauben auf modernen Websites die räumliche 360º-Ansicht der Produkte, um dem Kunden eine bessere Vorstellung des Artikels zu geben.
360º Grad Fotografie
Es gibt verschiedene Wege, zu einem 360º Foto zu kommen. Die einfachste Lösung, die oft im Amateurbereich angewendet wird, kommt mit nur einer Kamera aus. Dabei wird nicht die Kamera, sondern das Produkt gedreht, zum Beispiel auf einer transparenten oder weißen Drehscheibe. Es entsteht eine einachsige Rundumsicht des Objekts. Aufwendiger und professioneller ist der Einsatz von mehreren Kameras, um das Objekt aus verschiedenen Winkeln zu fotografieren.
Sehr aufwendige Produktionen nutzen schließlich zehn und mehr Kameras, die synchron ausgelöst sogar bewegte Objekte ablichten können. Atemberaubende Fotos sogar von sich bewegenden Menschen sind damit realisierbar. Auch die mehrachsige Rotation ist möglich und bietet dem Betrachter die virtuelle Ansicht von Produkten aus allen Winkeln.
Natürlich sind diese mit teuren Spezialkameras realisierten Shootings kostenintensiven Produktionen in professionellen Studios vorbehalten, die allerdings auch kleinere Aufträge zum günstigeren Preis, aber in hochwertiger Qualität anbieten.
Hollow-Man Fotografie
Ein Begriff, der immer wieder in der Produktfotografie von Kleidung auftaucht, ist der „Hollow-Man“. Übersetzt bedeutet das etwa „Unsichtbarer Mann“. Dabei wird das Kleidungsstück auf einer einfarbigen oder transparenten Schaufensterpuppe oder Büste fotografiert, die danach digital durch entsprechende Bildbearbeitungs-Software aus dem fertigen Foto entfernt wird.
Auf diese Weise sind sogar Innenansichten eines Kleidungsstücks möglich, der Kaufinteressent kann online das Produkt genauso betrachten, als wenn er es angezogen im Geschäft probieren würde. Es gibt Software für Amateure, die bereits mit wenig Kosten und einfachen Hilfsmitteln recht gute Resultate für den Verkauf der eigenen, privaten Garderobe erlaubt.
Aber auch für die verkaufsfördernde Ablichtung anderer Produkte gibt es viele interessante Tutorials, die ambitionierten Amateuren wertvolle Tipps zum Einstieg in die Produktfotografie geben. Online-Shops und Kleidungshersteller beauftragen natürlich professionelle Fotostudios für die Katalogfotografie.
Königsdisziplin: Fotografie von Autos
Autos und andere große Objekte, wie zum Beispiel Boote und Flugzeuge, stellen eine besondere Herausforderung an das Know-how und die Technik bei der Realisierung von Produktfotos. Der Fotograf hat gleich gegen ein ganzes Bündel von Schwierigkeiten zu kämpfen: Spiegelnde, reflektierende Flächen, die enorme Größe, eine schattenfreie Ausleuchtung, ein perfekter Hintergrund – nicht gerade einfach, was auf ihn zukommt.
Daher gibt es auch nur wenige Fotostudios, die sich auf die Fotografie von Luxusoldtimern wie den ersten Ferraris oder nagelneuen Modellen der großen Marken spezialisiert haben. Auch bei Autos kommt übrigens die Technik der 360 Grad Fotografie zum Einsatz.