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Mit einigen Tricks zu perfekten Unterwasserfotos

Wer seine Freizeit gerne unter Wasser verbringt, der möchte das Erlebte für sich und seine Freunde gerne als Bilder oder in einem Fotobuch festhalten. Doch so beeindruckend Unterwasserwelten live sind, so unspektakulär können selbige rüberkommen, wenn bei der Wahl der Kamera nicht auf die Besonderheiten, die es beim Tauchen zu berücksichtigen gilt Bedacht genommen wird.

Primäre gilt es sich der Entscheidung zu stellen, ob eine Systemkamera oder eine Kompaktkamera die eigenen Bedürfnisse am besten abdeckt. Der umfassende Leitfaden „Einführung in die Unterwasserfotografie“, der speziell für Fotografen und Taucher erstellt wurde, hilf sich von Beginn an auf perfekte Unterwasserfotos vorzubereiten.

Wer nicht von Beginn an seine Ziele genau definiert und klar absteckt, wie viel er bereit ist für seine Unterwasserfotos in die Ausrüstung zu investieren, der wird feststellen, dass es in diesem Bereich gewaltige Investitionen bedarf, wenn man über klassische Urlaubserinnerungen hinaus will und den Schritt zur professionellen Unterwasserfotografie machen.

Daher sollte man sich bereits vor dem Kauf umfassend informieren und dann erst entscheiden, ob man eine wasserdichte Kompaktkamera, eine spiegellose Systemkamera oder eine Spiegelreflexkamera anschafft. Von nahezu allen großen Anbietern egal ob Canon, Nikon, Fuji, Olympus, Panasonic, Pentax oder Sealife gibt es bereits ansprechende Unterwasserkameras, die auf Unterwasseraufnahmen ausgerichtet sind. Wasserdichtegehäuse für Standardkompakte gibt es mittlerweile zuhauf, allerdings ist die tatsächliche Herausforderung unter Wasser die Beleuchtung und diese kann von einem wasserdichten Gehäuse nicht verbessert werden.

BY © WiLPrZ

Unter Wasser herrschen besondere Bedingungen

Da Wasser wesentlich dichter ist als Luft, kann man dort jene optischen Spielregeln, die für Landschafts- oder Tierfotografie gelten, nicht anwenden. Man muss daher von Anfang an realistisch sein und sich auch nur Bildergebnisse erwarten, die mit der eigenen Kamera wirklich machbar sind. Wesentlich für die Optimierung der Unterwasserbilder sind neben der Transparenz und dem Blitzwinkel auch die Entfernung vom Motiv sowie die Wassertiefe.

Je tiefer desto schwieriger wird das Fotografieren mit herkömmlicher Ausrüstung und ohne zusätzliches externes Kunstlicht. Rote Farben werden sonst in der Regel auf den Fotos nur braun dargestellt werden. Je tiefer man taucht, desto dunkler wird die Umgebung. Durch das Abnehmen der sogenannten Lichtenergie gibt es für die Unterwasserfotografie zusätzliche Herausforderungen:

Bei einer Wassertiefe, die mehr als vier Meter beträgt, wird man ohne zusätzliche Blitzgeräte oder externe Lampen, kaum farbintensive und lichtstarke Bilder erstellen können. Zusätzlich verlängert sich unter Wasser durch die physikalischen Gesetze die Brennweite jedes Objektivs um den Faktor 1,33. Dadurch werden Motive im Schnitt um rund ein Drittel näher wahrgenommen, als sie tatsächlich sind.

Auch die Farben präsentieren sich Unterwasser gänzlich anders. Während sich Blautöne und Grüntöne über weitere Distanzen von rund 40 bis 50 Meter durchsetzen, sind Gelbtöne bereits nach rund 30 Metern nicht mehr erkennbar, Orangetöne nach nur 10 Metern und Rot wird bereits nach fünf Metern nicht mehr als „Rot“ wahrgenommen.

Kontrast ist bei Unterwasseraufnahmen entscheidend

Zum Glück lässt sich mit Photoshop auch aus schalen Unterwasserbildern in der Nachbearbeitung immer noch viel rausholen. Ein besonderer Stellenwert bei Unterwasseraufnahmen kommt dem Kontrast zu. Schon wenn man hier die Automatikfunktion nutzt, wird das Bild in der Regel wesentlich klarer und einzelne Elemente heben sich vom Hintergrund ab. Immer lässt sich die Automatik allerdings bei Unterwasseraufnahmen nicht einsetzten, da diese auf gängigen Parametern aufgebaut ist.

Wenn diese abweichen kann sich das Bild durch die Autokontrastfunktion sogar wesentlich verschlechtern und überbetonte Kontraste in den Farben können das Bild unansehnlich werden lassen. In dem Fall sollte man den Schritt gleich wieder rückgängig machen. Auch wem der Effekt, den die Autofunktion erzielt noch nicht reicht, der kann den Kontrast manuell zusätzlich erhöhen.

Mit Sättigung und Farbe Bild-Brillanz erzielen

Durch die Veränderung der Farbwerte lässt sich der Eindruck, den das Bild hinsichtlich Qualität vermittelt deutlich verändern. Bei den Farbeinstellungen ist von den automatisierten Einstellungen in der Regel abzuraten, da diese in den wenigsten Fällen passen. Meist kann eine Erhöhung des Rotwertes oder eine manuelle Veränderung der Sättigung die Wahrnehmung, die mit dem Bild ausgelöst wird entscheidend verändern.

Ein guter Tipp bei Unterwasserfotos ist es die Farben Blau und Grün zurückzunehmen. Dies sorgt meist dafür, dass das Bild wesentlich mehr Farbkontrast bekommt und nicht „absäuft“. Gleich bedeutend wie die Sättigung ist auch der Tonwert, der den Eindruck des Bildes deutlich beeinflusst. Ein besonders guter Tipp bei der Tonwertkorrektur ist die Halbautomatik.

Während die Vollautomatik das Bild meist nicht wesentlich verbessert, können mit der Halbautomatik tolle Ergebnisse erzielt und ein Weiß- oder ein Schwarzpunkt im Bild definiert werden. Zusätzlich kann man dann noch die einzelnen Farbkanäle ausbalancieren.

Auch wenn digitale mehr aus den Bilder rausgeholt werden und ihren Eindrücken unter der Wasseroberfläche mit Photoshop noch der entscheidende Schliff verpasst werden kann, wird die Wahl der richtigen Kamera dennoch den wesentlichsten Beitrag zum Gelingen der eigenen Unterwasserfotos leisten. Abschließend gilt es sich an einer Faustregel zu orientieren.

Wenn die horizontale Sichtweite unter Wasser weniger al fünf Meter beträgt, kann man in der Regel ohne wesentliche Investitionen in externe Blitzgeräte und mit handelsüblichen Kompaktkameras inkl. Unterwassergehäuse zufriedenstellende Unterwasserurlaubsfotos schießen. Vor allem in tropischen Gewässern reicht die horizontale scharfe Sichtweite oft um die 15 Meter und damit steht befriedigenden Aufnahmen meist nichts mehr im Wege.